Hilfe, ich bin drauf reingefallen – was jetzt?
Fast jeder Mensch fällt irgendwann einmal auf eine Betrugsmasche rein.
Phishing, Fake-Shops, Abo-Fallen, KI-Anrufe, Social Engineering – die Täter sind extrem professionell. Wenn du reingefallen bist, bedeutet das nicht, dass du unaufmerksam warst. Es bedeutet: Die Masche war gut gemacht.
Wichtig ist jetzt nur eins: schnell und richtig reagieren.
Je früher du handelst, desto geringer der Schaden.
Diese Seite zeigt dir Schritt für Schritt, was du tun musst, wenn du auf Betrug reingefallen bist – ganz ohne Fachbegriffe.
1. Bewahre Ruhe – Panik hilft jetzt nicht
Betrüger versuchen ganz bewusst, Stress auszulösen.
Doch selbst wenn du reingefallen bist, lässt sich in vielen Fällen noch sehr viel retten.
Atme tief durch und arbeite die folgenden Schritte durch.
2. Sofort Passwörter ändern
Wenn du irgendwo Daten eingegeben hast:
- Passwort sofort ändern
- überall dort ändern, wo du das gleiche Passwort benutzt hast
- neues Passwort stark und einzigartig machen
- 2FA aktivieren, falls noch nicht aktiv
Wenn du bei der Betrugsseite dein Passwort eingegeben hast, ist fast immer davon auszugehen, dass die Täter es kennen.
3. Bank oder Zahlungsanbieter informieren
Wenn du bei einer Zahlung, Überweisung oder Geldforderung reingefallen bist:
Sofort:
- bei deiner Bank anrufen
- Zahlung stoppen lassen
- Kreditkarte sperren
- PayPal melden
- Klarna/Lastschrift zurückgeben
- neue Karte anfordern, wenn nötig
Je schneller du meldest, dass du reingefallen bist, desto besser stehen die Chancen auf Rückbuchung.
4. Geräte prüfen, wenn du etwas heruntergeladen hast
Falls du:
- eine Datei geöffnet
- eine „Sicherheits-App“ installiert
- Fernzugriff erlaubt
- ein Browser-Plug-in aktiviert
hast, dann könnte Schadsoftware aktiv sein.
Was du jetzt tun solltest:
- Gerät vom Internet trennen
- Antivirus-Scan durchführen
- unbekannte Programme löschen
- Passwörter nach dem Scan ändern
- im Zweifel Fachperson einschalten
Gerade bei Fake-Support-Maschen ist schnelles Trennen vom Netz entscheidend.
Wenn du es leid bist, deine Geräte neu zu formatieren, kannst du grundsätzlich auch von vornherein mit virtuellen Maschinen oder sog. Sandboxes arbeiten (z.B. Sandboxie).
5. Accounts sichern und 2FA aktivieren
Wenn du reingefallen bist, müssen deine Konten sicher werden:
- 2FA einschalten
- Wiederherstellungs-E-Mail prüfen
- Telefonnummer aktualisieren
- alte Sitzungen im Konto abmelden
- verknüpfte Apps überprüfen
Viele Dienste zeigen an, ob sich jemand Fremdes eingeloggt hat.
6. Abo-Fallen widerrufen und kündigen
Wenn du in eine Abo-Falle reingefallen bist:
- Vertrag sofort kündigen
- Widerruf per E-Mail und/oder Einschreiben senden
- Zahlungsanbieter informieren
- Belege sichern
- Verbraucherzentrale einschalten, falls Mahnungen kommen
Die meisten Abo-Fallen sind rechtlich nicht wirksam – aber nur, wenn du schnell reagierst.
7. Kontakt zu den Betrügern sofort abbrechen
Ganz wichtig:
- nicht mehr antworten
- keine Dokumente schicken
- nicht telefonieren
- Blockieren in WhatsApp, Mail und SMS
- keine Diskussionen führen
Wenn du reingefallen bist, versuchen Betrüger oft, weiter Druck aufzubauen.
Ignorieren ist hier der beste Schutz.
8. Beweise sichern
Halte alles fest, was später wichtig sein könnte:
- Screenshots
- Nachrichten
- Telefonnummern
- Links
- Zahlungsvorgänge
- Bestätigungs-E-Mails
Diese Beweise helfen bei Rückforderungen, bei der Bank und bei einer Anzeige.
9. Anzeige erstatten
Du kannst online Anzeige erstatten – das geht schnell und unkompliziert.
Polizei muss wissen, welche Maschen gerade funktionieren, damit andere gewarnt werden.
Es lohnt sich auch, wenn du bereits Geld verloren hast.
10. Prüfen, ob andere Accounts betroffen sein könnten
Viele nutzen gleiche oder ähnliche Passwörter.
Wenn du reingefallen bist, kann es sein, dass mehrere Accounts gefährdet sind:
- Shopping-Konten
- Social Media
- Cloud-Dienste
Regel:
E-Mail zuerst sichern, weil darüber Zurücksetzen-Funktionen laufen.
11. Wenn du unsicher bist: lieber einmal zu viel nachfragen
Egal wo du reingefallen bist – du musst damit nicht allein sein.
Hilfreich sind:
- Bank
- Verbraucherzentrale
- Vertrauenspersonen
- IT-Fachleute
- Polizei
Ungewissheit ist der größte Feind.
Fragen kostet nichts, hilft aber oft enorm.
Fazit: Auch wenn du reingefallen bist – du kannst den Schaden begrenzen
Wichtig ist nicht der Fehler, sondern wie du danach handelst.
Wenn du reingefallen bist:
- schnell reagieren
- Passwörter ändern
- Bank informieren
- Geräte prüfen
- Beweise sichern
- Anzeige erstatten
- 2FA aktivieren
Die meisten Schäden lassen sich verhindern oder zumindest deutlich reduzieren.

