Was Phishing ist – und warum es so viele Menschen trifft
Phishing gehört zu den häufigsten Betrugsarten im Internet. Beim Phishing versuchen Betrüger, dich auf eine gefälschte Webseite zu locken oder dich dazu zu bringen, persönliche Daten preiszugeben – zum Beispiel Passwörter, Bankdaten oder TANs.
Das Gefährliche daran: Phishing-Nachrichten sehen oft täuschend echt aus.
Sie wirken wie von Banken, Paketdiensten, Streaming-Anbietern oder staatlichen Behörden.
Mit ein paar einfachen Regeln kannst du Phishing jedoch schnell erkennen – auch ohne technisches Wissen.
1. Wie Phishing funktioniert
Beim Phishing bekommst du:
- eine E-Mail
- eine SMS
- eine WhatsApp-Nachricht
- eine private Nachricht in sozialen Medien
Die Nachricht enthält meist:
- einen Link
- eine Warnung
- eine Aufforderung zur Bestätigung
- eine angebliche Mahnung
- eine dringende Bitte
Das Ziel:
Dich unter Druck setzen, damit du schnell klickst.
Phishing ist kein technischer Angriff – es ist psychologische Manipulation.
2. Typische Phishing-Nachrichten
Phishing folgt klaren Mustern.
Hier die häufigsten Varianten:
Bank-Phishing
„Ihr Konto wurde gesperrt. Bitte bestätigen Sie Ihre Daten.“
Paket-Phishing
„Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden. Klicken Sie hier.“
Streaming-Dienste
„Ihr Abo läuft ab. Bitte Zahlung aktualisieren.“
Steuer-Phishing
„Es liegt eine Erstattung für Sie bereit.“
PayPal & Amazon-Phishing
„Ungewöhnliche Aktivität erkannt – sichern Sie Ihr Konto.“
Social-Media-Phishing
„Klicke hier, um deinen Account zu verifizieren.“
Gemeinsamkeit:
Alle enthalten einen Link – und Druck.
3. Die wichtigsten Erkennungsmerkmale für Phishing
Damit du Phishing schnell erkennst, achte auf diese Warnsignale:
1. Dringlichkeit
„SOFORT handeln!“
Phishing lebt von Stress.
2. Ungewöhnliche Absenderadresse
Oft lange, komische oder leicht veränderte Adressen.
3. Komischer Link
Wenn du mit der Maus über den Link fährst, zeigt die Vorschau eine fremde oder sehr lange Adresse.
4. Viele Rechtschreibfehler
Nicht immer, aber oft ein gutes Indiz.
5. Unerwartete Aufforderungen
Deine Bank würde dich nie per E-Mail oder SMS auffordern, TANs oder Passwörter einzugeben.
6. Persönliche Daten werden verlangt
Kein seriöser Anbieter fragt Passwörter über Nachrichten ab.
7. Unpersönliche Anrede
„Sehr geehrter Kunde“ statt deinem Namen.
Je mehr dieser Punkte zutreffen, desto wahrscheinlicher handelt es sich um Phishing.
4. Warum Links bei Phishing so gefährlich sind
Der Link führt fast immer auf eine gefälschte Webseite:
- Login-Seite deiner Bank
- Paketdienst-Seite
- PayPal- oder Amazon-Seite
- Steuerportal
- Social-Media-Login
Diese Seiten sehen dem Original zum Verwechseln ähnlich.
Wenn du dein Passwort eingibst, landet es direkt bei den Betrügern.
So erkennst du eine gefälschte Webseite:
- Adresse stimmt nicht exakt
- Sonderzeichen oder seltsame Domain-Endungen
- gelbes Warnsymbol im Browser
- Design wirkt leicht „falsch“
- Browser sagt: „Diese Seite ist unsicher“
Regel:
Lieber einmal zu viel misstrauisch sein als einmal zu wenig.
5. Smishing und Vishing: Phishing per SMS & Telefon
Phishing gibt es heute nicht mehr nur per E-Mail.
Smishing (SMS-Phishing)
Beispiele:
- „Ihr Paket ist unterwegs…“
- „Zollgebühr offen…“
- „Ihr Konto wurde gesperrt…“
SMS wirken oft glaubwürdiger, sind aber genauso gefährlich.
Vishing (Telefon-Phishing)
Betrüger rufen an und geben sich als:
- Bank
- Polizei
- Support
- Paketdienst
aus.
Wichtig:
Keine Bank fragt am Telefon nach TANs oder Passwörtern.
6. Anzeichen, dass du gerade live in ein Phishing-Gespräch geraten bist
- Die Person erzeugt Zeitdruck
- Die Person will nicht, dass du auflegst
- Es wird um Zugangsdaten oder TANs gebeten
- Du sollst eine „Sicherheits-App“ installieren
- Es gibt angebliche „verdächtige Abbuchungen“
- Antworten wirken einstudiert oder unnatürlich
Dann sofort auflegen und selbst bei der echten Bank anrufen.
7. So schützt du dich wirksam vor Phishing
Diese Schritte reichen aus, um die meisten Angriffe zu vermeiden:
- Links niemals aus Nachrichten öffnen
- Webseiten immer selbst eintippen
- 2FA aktivieren
- starke Passwörter verwenden
- E-Mails und SMS kritisch hinterfragen
- Browser-Warnungen ernst nehmen
- automatische Updates aktivieren
Je besser du Passwörter und Geräte schützt, desto weniger Schaden kann Phishing anrichten.
8. Was tun, wenn du auf Phishing hereingefallen bist?
Wenn du geklickt, eingegeben oder heruntergeladen hast:
- Passwörter sofort ändern
- 2FA aktivieren oder neu einrichten
- Bank oder betroffene Dienste direkt informieren
- Zahlungen stoppen
- Gerät überprüfen lassen
- Polizei informieren (Online-Anzeige möglich)
- Beweise sichern (Screenshots, Links)
Wichtig:
Gefährlich wird es nur, wenn du nicht schnell reagierst.
Fazit: Phishing erkennen ist einfacher, als es aussieht
Phishing ist heute professioneller als früher – aber die Muster bleiben gleich:
- Druck
- Dringlichkeit
- gefälschte Links
- falsche Absender
- Forderung nach Daten
Wenn du diese Warnzeichen kennst, erkennst du Phishing in den meisten Fällen sofort und bleibst sicher.

